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Retouren bei kosmetischen Schäden: Mehr Schaden als Nutzen

12. September 2024

Täglich werden Arzneimittel, Kosmetik, Verbrauchsmaterial und andere Produkte an Galexis retourniert. Die Gründe für Retouren sind vielfältig, doch immer wieder erhalten wir Retouren aufgrund von geringfügigen Schäden an der Sekundärverpackung, also rein kosmetischen Schäden ohne Beeinträchtigung des Produkts. Insbesondere bei Arzneimitteln führt dies in Zeiten genereller Arzneimittelknappheit zu einem Dilemma. Denn was viele nicht wissen: Galexis kann nicht alle Retouren wieder ans Lager legen. So kann es sein, dass eine Apotheke oder Arztpraxis ein Arzneimittel mit kosmetischem Schaden an der Sekundärverpackung retourniert, obwohl es einem Patienten oder einer Patientin noch hätte abgegeben werden können. Bei einer Retoure wird das Arzneimittel aber vernichtet, was zur Arzneimittelverschwendung und -knappheit beiträgt.

Was sind «kosmetische Schäden»?

Arzneimittel und viele andere Produkte verfügen über eine Primär- und eine Sekundärverpackung. Die äussere Sekundärverpackung dient als Informationsträger und dem Schutz der Primärpackung, also des eigentlichen Produkts.
Als «kosmetische Schäden» bezeichnen wir eine Beschädigung der Sekundärverpackung, die so gering ist, dass davon ausgegangen werden kann, dass das Produkt nicht beeinträchtigt ist. Das sind z.B. Kratzer, Schleifspuren, leichte Dellen, eingedrückte Ecken usw.

In hochautomatisierten Prozessen, wie diese bei Galexis zum Einsatz kommen, kommt es immer wieder zu solchen kleineren Schäden an der Sekundärverpackung. Dabei streben wir einen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und optischer (!) Qualität des Produktes an. Denn die eigentliche Qualität des Produkts, das durch Sekundär- und Primärverpackung geschützt ist, wird durch kosmetische Schäden nicht beeinträchtigt. Die schnellere Verarbeitung in automatisierten Prozessen hat zwar erhebliche Vorteile für unsere Kunden – schnellere Auslieferung, kürzere Bestellschlüsse, mehrere Lieferungen am Tag –, birgt jedoch auch ein grösseres Risiko, dass Packungen äusserlich beschädigt werden.

Keine kosmetischen Schäden sind z.B. Packungen, bei denen das Sicherheitssiegel beschädigt ist oder wenn eine Packung aufgerissen ist oder ein Loch hat, so dass das Innenleben nicht mehr vollständig geschützt ist. Dann kann nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden, dass das Produkt intakt ist.

Ist die Sekundärverpackung eines Produkts beschädigt, gilt es also abzuwägen: Handelt es sich um einen kosmetischen Schaden, oder ist der Schaden so gross, dass das Innenleben nicht mehr geschützt ist?

Gerade bei Arzneimitteln mit kosmetischen Schäden zeigen viele Patientinnen und Patienten Verständnis, solange das Arzneimittel nicht beeinträchtigt ist. Nachhaltigkeit im Vergleich zu einer Retoure und allfälligen Vernichtung des Arzneimittels sind dafür gute Argumente. Somit ist die Abgabe eines Arzneimittels mit kosmetischem Schaden oftmals die bessere und nachhaltigere Alternative im Vergleich zu einer Rücksendung zu Galexis, wo das Produkt gegebenenfalls nicht mehr als Lager genommen werden kann und vernichtet wird.

Galexis setzt sich für mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ein. Helfen Sie mit, unnötige Retouren und Arzneimittelverschwendung zu reduzieren.
Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite.

Übrigens: In einem Pilotprojekt testeten verschiedene Apotheken, was es für sie bedeutet, keine Retouren für Produkte unter 50.- CHF zu machen. Lesen Sie hier, was sich daraus ergeben hat und was teilnehmende Apothekerinnen und Apotheker dazu sagen

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